Einer von 80 Millionen

430 Follower auf Instagram, 120 Blogleser, 61 "Freunde" auf Facebook, 48 Kontakte in meinem Handy - aber niemanden zum Reden. 

Ich war nie allein, hatte immer eine Horde Leute um mich herum - im Kindergarten, in der Schule, ja auch in der Uni war ich stets umgeben von Menschen, die ich mochte und die ich auch heute als Freunde bezeichnen würde. Was ist passiert? Wo sind denn plötzlich alle hin?

Angefangen hat alles, als wir mit dem Abitur fertig waren und sich jeder in eine andere Ecke verkrümelte. Ja, ich gebe es zu, auch ich! Jedoch hatte ich das Glück, mit 2 meiner besten Freunde, das Abenteuer "Ausland" angehen zu dürfen und somit die wohl beste Zeit meines Lebens zu genießen. Wo hingegen sich eine Hälfte bereits frühzeitig dem anderen Geschlecht widmete, schweiste ich mit der anderen Hälfte umso mehr zusammen. 
Zurück in Deutschland, begann für alle wieder der harte Alltag, was vor allem bedeutete, dass sich unsere Wege räumlich trennten. Es ist schon ein großer Schritt von der Schule ins wirkliche Leben! Zu diesem Zeitpunkt musste ich erst einmal akzeptieren, dass man von nun an nicht mehr jeden Tag mehrere Stunden gemeinsam verbringen würde und sich ab sofort jeder seine eigene Existenz aufbaute. 
Es war schwer, aber es war ok!

Auch ich startete in einen neuen Lebensabschnitt - das Studium. Ich zog von Zuhause aus, lernte meinen Freund kennen und lieben, knüpfte neue Bekanntschaften und begann mein eigenes Leben zu führen. 
Als nach kurzer Zeit aus einer Ecke bereits die Hochzeitsglocken leuteten und sich auch bald Nachwuchs ankündigte, vergrößerte sich der Graben zu einer ehemals besten Freundin ins schier unüberbrückbare. Plötzlich war da einfach nichts mehr, keine Zeit, keine Nachrichten, kein Interesse, keine Ahnung...
Ok, so ist das dann wohl! Die Zeit verändert sich, das Leben verändert sich, DU veränderst dich!

Ich unternahm noch einige Kontaktversuche, musste jedoch bald akzeptieren, dass man Freundschaft und gegenseitiges Interesse nicht erzwingen kann!

Trotz dessen, dass ich sehr traurig über diese Entwickling war und wieder ein Puzzleteil in mir zu fehlen schien, fühlte ich mich dennoch nicht allein. Ich hatte immer noch eine tolle Freundin an meiner Seite, mit der ich durch dick und dünn ging und wirklich jeden Mist anstellen konnte. 

Obwohl wir recht verschieden sind, so zeichnet sich unsere Freundschaft durch eine ganz besondere Verbindung aus - ein unsichtbares Band. 
Vor allem in den letzten Jahren, die nicht leicht waren, hatte ich stets ein offenes Ohr, habe motiviert, Mut zugesprochen, abgelenkt und habe mir, sofern es möglich war, immer Zeit genommen. Es hat sich gelohnt! Jemanden, den man so sehr mag, endlich wieder glücklich und erfüllt zu sehen, gibt mir mehr als Worte je ausdrücken könnten! Wir haben diese schwere Zeit zusammen gemeistert. 

Und jetzt? Jetzt sitze ich hier, schaue mir bei Facebook die Fotos an, die mir zeigen, dass es IHR wieder gut geht - und fühle mich gleichzeitig selbst umso schlechter. 
Ich war immer die jenige, die sich die Probleme Anderer angehört, gute Tipps gegeben und sich selbst nie so wichtig genommen hat. Und ich würde es immer wieder tun! 

Doch, wo bleibt jetzt jemand, der MICH fragt, wie es mir geht, der mich aufheitert und sich meine Ängste und Sorgen anhört?




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